Dinkelgrießkuchen mit Chai und Milchschokolade

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Mein geliebter Apothekerschrank erfreut sich derzeit regelmäßig an Zuwachs. Ich probiere viel Neues aus, vor allem seit ich mich dazu entschlossen habe, meine Ernährung auf Weizen- und Zucker – reduziert umzustellen. Mein bester Freund ist in diesem Zusammenhang der Dinkel geworden. In meinem Schrank findet man Dinkelmehl, Dinkelflocken und seit Kurzem auch Dinkelgrieß. Und weil ich wenig so sehr liebe wie Grießkuchen, war recht schnell klar, was ich damit als Erstes anfangen werde. Das Ergebnis: Die Neuinterpretation eines Klassikers.

Wenn ich etwas mit Grieß zaubere, erwachen immer die Geister meiner Kindheit zum Leben. Grießkoch war immer schon ein absolutes Comfort Food für mich, das jeden noch so mühsamen Tag besser macht. Grießnockerl von der Oma sind sowieso die beste Suppeneinlage und an Grießauflauf oder Kuchen kann ich mich niemals satt essen. Allerdings kenne ich alle diese Dinge nur mit Weizengrieß zubereitet. Mit Dinkelgrieß kam ich in meiner bisherigen Kochlaufbahn noch nie in Berührung, darum war ich umso gespannter darauf, ihn auszuprobieren, als er mir bei einem Einkaufsbummel im Bioladen erstmals in die Finger kam.

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Ich habe mich an kein Rezept gehalten oder nachgelesen, sondern vielmehr einfach aus dem Bauch heraus kombiniert. Grundsätzlich lasse ich mich als leidenschaftlicher Kochbüchersammler immer wieder gerne inspirieren, aber manchmal fühlt es sich richtig an, ein solches Experiment zu wagen. Eine leckere Kombination aus Dinkelvollkornmehl, Dinkelgrieß, Kokosblütenzucker und Milchschokolade, das war mein diesem Fall mein Ziel. Mittendrin fiel mir ein Päckchen Chai-Tee-Gewürz in die Hände und ich bekam Lust darauf, den Geschmack zu inkludieren. Zum Glück, denn das Ergebnis hat mich beinahe aus den Socken gehaut. Vor lauter Begeisterung, versteht sich!

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 Für 1 mittelgroße Kuchenform braucht die kleine Küchenfee:

  • 120 g Dinkelvollkornmehl
  • 100 g Dinkelgrieß
  • 50 g geriebene Mandeln
  • 100 g weiche Butter
  • 3-4 Esslöffel Kokosblütenzucker
  • 1 Teelöffel Backpulver
  • 2 große Eier
  • 200 ml Milch
  • 4 Beutelchen Chaitee
  • 3 Rippen Vollmilchschokolade

For Starters: Ofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Gleichzeitig sollte man die Milch erhitzen und mit den Teebeuteln versehen, denn für einen intensiven Chaigeschmack sollte das Gebräu ordentlich durchziehen, zumindest zehn Minuten lang. Mehl mit Mandeln, Grieß und Backpulver vermengen und vorerst zu Seite stellen. Jetzt geht es richtig los: Man stellt zwei Schüsseln bereit und trennt die Eier. Das Eiweiß wird zu richtig steifem Schnee verschlagen, das Eigelb gemeinsam mit der Butter und dem Zucker gemixt, so lange, bis sich eine einheitliche Masse gebildet hat.

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Anschließend wird am Besten abwechselnd eine der drei weiteren Komponenten unter gehoben: Die abgeseihte Chaimilch, das Mehl-Grieß-Gemisch und der Eischnee. Es erfordert ein bisschen Geduld und Zeit, um einen glatten Teig zu erhalten, aber die Ausdauer lohnt sich: Hebt man Eischnee mit einer Teigspachtel unter, wird das Ergebnis superlocker und flaumig. Ich halte meine Küchenmaschine in Ehren, aber nicht mal der beste Kenwood schafft das.

Wenn der Teig nicht mehr bröckelig sondern homogen ist, fettet man eine Kuchenform ein, füllt sie bis ungefähr zur Hälfte und schiebt sie in den Ofen. Kleine Tipp am Rande: Das Einbuttern oder Einfetten erspart man sich, wenn man Silikonformen verwendet. Ich habe bisher nur Miniaturformen und eine Gugelhupfform im Sortiment, aber eines Tages werde ich mir sicher auch für meine Torten- und Kuchenexperimente eine Form aus Silikon zulegen.

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Je nachdem wie leistungsstark der Ofen ist, benötigt der Kuchen zwischen 40 und 50 Minuten, um fertig zu sein. Ich würde regelmäßig die Stäbchenprobe machen, um den perfekten Zeitpunkt nicht zu verpasst. Trockener Kuchen ist grundsätzlich schon furchtbar, aber trockener Grießkuchen schießt ja wohl wirklich den Vogel ab. Und das ist natürlich nicht positiv gemeint. Während man den Kuchen auf einem Gitterblech ein wenig abkühlen lässt (damit man ihn einfacher aus der Form lösen kann), schmilzt man überm Wasserbad drei Rippen Schokolade. Die flüssige Schoki wird dann einfach mit einem Messer auf dem gestürzten Kuchen verteilt.

Dieser Grießkuchen ist der perfekte Begleiter für ein Kaffeekränzchen. Oder für ein erstes warm eingemümmeltes Frühlingspicknick. Oder einen flauschigen Fernsehnachmittag. Die Kombination aus Grieß, Schokolade und zartem Chai-Geschmack lässt meine Knie weich werden und obwohl der Kuchen innerhalb von kürzester Zeit verputzt war, ertappe ich mich auch Tage später noch bei dem Gedanken, in die Küche zu schleichen und mir still und heimlich ein Stückchen zu holen. Man kann sagen, dass das Experiment wahrlich geglückt ist.

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Natürlich kann man das Ganze auch ein wenig sündiger angehen. Ich habe es zwar nicht versucht, aber ich bin davon überzeugt, dass man einfach Weizenprodukte verwenden kann und das Ergebnis genauso lecker schmeckt. Die einzige Änderung, die ich vornehmen würde, dürfte die Menge der Chaimilch betreffen. Weizenmehl benötigt weniger Flüssigkeit als Dinkelmehl, ich würde hier einfach beim Vermengen der Zutaten darauf achten, dass der Teig nicht zu flüssig wird und dementsprechend die Milch reduzieren. Vielleicht mache ich demnächst einen Testlauf und update dann diesen Beitrag mit einer Bemerkung zum Ergebnis.

Euch allen bereits jetzt schon ein schönes Wochenende mit euren Liebsten. Lasst es euch gut gehen und genießt die freie Zeit in guter Gesellschaft!

 

 

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